Verlustangst, die Angst etwas Wertvolles zu verlieren, einen Menschen gehen lassen zu müssen, ob durch Tod oder Trennung, ist heute sehr weit verbreitet.
Verlustangst äußert sich über viele verschiedene Facetten.
Woher sie kommt und was dagegen hilft, möchte ich Dir in diesem Beitrag an die Hand geben.
Zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich sie selbst unglaublich gut kenne, die Angst vor Verlust.
Ich durfte die Auslöser dafür im Laufe meines Lebens kennenlernen. Das hat mir viel Klarheit gebracht, damit besser umgehen zu können.
Meine Geschichte mit Verlust
- Schon als Kind fühlte ich mich immer wieder traurig und hatte große Ängste.
Meine Verlustangst zeigte sich über verschiedenste Themen.
Ich konnte an keinem Friedhof vorbei gehen, weil mich der Anblick stets an die Sterblichkeit der Menschen, allen voran meiner engsten Bezugspersonen, erinnerte.
- Ich machte mir schon sehr früh viele Gedanken über das Leben, versuchte den Sinn zu ergründen und war immer schon eine Suchende.
Ich wollte Antworten auf die Fragen, warum es Leid auf dieser Welt gibt, was dafür verantwortlich ist und ob der Tod tatsächlich das Ende ist.
- Zu meiner einzigen lebenden Großmutter mütterlicherseits hatte ich einen ganz besonderen Bezug. Heute weiß ich, dass ich viele ihrer Themen schon sehr früh gespürt und übernommen habe.
Sie hat 2 Männer durch grausame Umstände verloren, außerdem ein Kind zur Adoption frei geben müssen. Diese Schmerzen wurden nie aufgearbeitet und konnten nie heilen.
Meine Mutter trägt diese Schmerzen auch, allerdings auf körperlicher Ebene, denn sie kann bis heute nicht über den Verlust ihres Vaters mit 13 Jahren durch Selbstmord sprechen.
- Im Laufe meines Lebens kamen eigene Verlusterfahrungen dazu. Eine schlimme Trennung und der Tod von geliebten Menschen. Ich musste alle Phasen der Trauer und Bewältigung durchleben, aber letztlich haben sie mich „lebendiger“ gemacht.
Warum erzähle ich Dir das?
Vor allem, um Dir zu zeigen, dass Verlustangst sehr viele Wurzeln hat. Viele davon sind uns nicht unbedingt bewusst. Oft suchen wir in unserem Leben nach Gründen, können aber keine unmittelbaren finden.
Wir kommen aus Generationen, die sehr heftig mit Tod, Trauer und Verlust konfrontiert wurden und diese Schmerzen niemals wirklich aufarbeiten konnten.
Wenn Du Verlustängste spürst, dann können diese Gründe zutreffen
- Du musstest einen geliebten Menschen durch Tod oder Trennung gehen lassen und hast diesen Schmerz für Dich noch nicht erlösen können.
- Du hast prägende traumatische Kindheitserfahrungen mit Trennung, Alleinsein und dem Gefühl von Vernachlässigung machen müssen.
- Du bist sehr feinfühlig und spürst die Themen Deines Familiensystems, die noch nicht aufgearbeitet wurden.
So kann sich „alte“ Verlustangst in Deinem jetzigen Alltag zeigen
Womöglich fällt es Dir schwer, Beziehungen zu führen, da unterschwellig immer die Angst mitschwingt, den Menschen zu verlieren.
Veränderungssituationen werden mit großer Verunsicherung erlebt. Zum Beispiel fällt es Dir schwer, eine Entscheidung zu treffen, z. B. über einen Job- oder einen Ortswechsel.
Du hast gerne die Kontrolle über Situationen und Abläufe. Jede Abweichung und geforderte Flexibilität fällt Dir schwer.
Du bist sehr eifersüchtig und neigst dazu, Deine/n Partner/in kontrollieren zu wollen. Du neigst dazu, zu „klammern“ und brauchst viel Bestätigung von Deinem Gegenüber.
Es fällt Dir schwer, selbstsicher zu sein und in Dir zu ruhen. Womöglich hast Du auch Schwierigkeiten damit, allein zu sein.
In der Kommunikation mit anderen Menschen bist Du über die Maßen empathisch und neigst dazu, immer „zu viel“ zu geben
Du machst Dir viele Gedanken über den Tod und den Verlust geliebter Menschen.
Du siehst, Verlustangst hat viele Gesichter, und oft ist sie nicht eindeutig zu erkennen.
Von der Verlustangst ins Vertrauen
Wenn Du spürst, dass Dir Deine Angst nicht mehr dienlich ist, dass Du sie gerne lösen möchtest, um wieder frei atmen und vertrauensvoll leben zu können, dann möchte ich Dir dazu folgenden Impulse an die Hand geben, die mir selbst dabei geholfen haben, meine Verlustängste zu besiegen.
Um alte Verhaltensweisen, Prägungen und Ängste zu überwinden, ist der erste und wohl wichtigste Schritt folgender:
Dein Bewusstsein etwas verändern zu wollen.
Wenn das der Fall ist, bin ich sicher, Du wirst es schaffen.
- Nimm Deine Verlustangst bewusst wahr. Sie ist mit der Zeit ein Teil von Dir geworden und hat sich energetisch in jeder Zelle Deines Körpers manifestiert.
Natürlich macht es für viele Menschen Sinn, zu verstehen woher sie kommt.
Das Wichtigste dabei ist aber, dass Du Deine Verlustangst bewusst da sein lässt, um sie in weiterer Folge lösen zu können.
- Beginne, Dich zu beobachten.
In welchen Situationen macht Dich Deine Verlustangst unsicher, hilflos und überfordert?
Wie zeigt sie sich körperlich?
- Wenn Du Deine Verlustangst und ihr Erscheinen gut kennengelernt hast, dann probiere folgendes in einer Akutsituation:
Lege Deine Hände auf Dein Herz. Atme tief und gleichmäßig. Mache das solange, bis sich Dein Nervensystem beruhigt.
Wenn Du möchtest, sage Dir: ich bin sicher. Ich vertraue mir und dem Leben.
- Hab auf jeden Fall Geduld. Tief sitzende Verlustängste los zu werden, ist ein Prozess. Das bedeutet aber nicht, dass es auch schnell gehen kann.
Denn wir Menschen sind so viel mehr als Verstand und Körper.
Wenn unsere Seele spürt, dass das Leben sicher ist und Vertrauen sich breit macht, dann ist sie zumeist sehr schnell bereit, altes loszulassen.
Wenn Du Deine Verlustangst löst, dann trägst Du entscheidend dazu bei, dass ein ganzes System heilt.
Denn Du tust es nicht nur für Dich.
Du tust es auch für Deine Kinder.
Für alle Menschen vor Dir, neben Dir und nach Dir.
Ich bin von dabei von Herzen gern an Deiner Seite.
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