vorab: liebe Männer, ja, auch Euer Leben ist steter Veränderung unterworfen. Ja, es gibt sie auch bei Euch: Die Wechseljahre – Zeit der Abschiede und Verluste.
Dieser Beitrag richtet sich heute aber an die besondere Zeit einer Frau im Kreislauf des Lebens. Danke für Euer Verständnis!
In der Mitte des Lebens angekommen, ändert sich auf einmal alles.
Das, was wir bis dahin als selbstverständlich erlebt haben, zeigt sich – vielleicht erstmalig – von seiner vergänglichen Seite.
Dass die Wechseljahre eine Zeit des Abschieds und der Verluste sind, lässt sich nicht leugnen.
Aber es sind auch jene Jahre, in denen Du aufgefordert wirst, tiefe Gefühle noch einmal ganz bewusst zu erleben. Den Kreislauf des Lebens von Werden und Vergehen noch einmal ganz intensiv wahrzunehmen.
Die Wechseljahre laden Dich ein, das Geschenk des Lebens trotz aller Herausforderungen neu schätzen zu lernen.
In diesem Beitrag möchte ich Dir meine persönliche Herangehensweise an die Wechseljahre mitgeben und mit Dir teilen, warum gerade Trauer, Traurigkeit, Verluste und Abschiede Dich ganz neu mit dem Leben verbinden.
Die Wechseljahre – warum ich diesen Begriff nicht mag
In unserem Leben wechseln wir ständig unsere Form. Vor allem wir Frauen sind so sehr mit dem zyklischen Aspekt des Leben verbunden. Jedes einzelne Monat.
Als Gesellschaft haben wir es perfektioniert, konstante Zustandsformen von Glück, Freude und Leichtigkeit anzustreben.
Das macht es umso schwerer zu akzeptieren, dass das reale Leben sich oft so völlig anders zeigt,
Egal ob wir in den Wechseljahren sind oder nicht. Wir können zumeist nicht damit umgehen, dass Leben Veränderung und stetigen Wandel bedeutet. Dass nicht immer alles schön, hell, freundlich und liebevoll ist.
Schlimmer noch.
Wir verurteilen uns dafür, dass wir da gefühlsmäßig oft nicht mitkommen.
Und dann – in den Wechseljahren – schlägt es umso härter zu. Das Leben, das uns zeigt, dass wir jetzt aber wirklich einmal hinschauen und vor allem -spüren dürfen. Müssen.
Denn Körper und Seele wandeln sich.
Und – wenn es überhaupt einen Begriff für den stetigen Wandel im Kreislauf des Lebens braucht – dann klingt „Zeit des Wandels“ für mich um einiges stimmiger.
Die Zeit des Wandels im Zyklus des weiblichen Lebens
Die besonderen Jahre in der Mitte des Lebens bringen uns viele Abschiede.
Allen voran den
Abschied von der Jugend
Unser Körper verändert sich unweigerlich. Auch wenn wir noch so viel dafür tun, unsere Jugend zu erhalten, werden wir immer wieder mit diesem Wandel konfrontiert.
Beim Blick in den Spiegel.
Beim Hineinspüren in unseren Körper.
Beim Beobachten unserer Kinder auf dem Weg ins Erwachsenenleben.
Viele Traditionen und alte Lehren haben sich dieser Zeit mit besonderen Begriffen gewidmet.
In der Lehre der TCM befindet sich eine Frau in den Wechseljahren in der Metallphase, die sich mit „atmen und loslassen“ beschreiben lässt.
Im Human Design leiten die Jahre um die 50 den Chiron Return ein, und die persönliche Integrität wird wichtiger als jemals zuvor.
Im Ayurveda wird dieser Übergang als Vrddha Zeit beschreiben – „wenn der Raum klar wird“.
All diese Begriffe und Umschreibungen zeigen eines ganz deutlich:
Wir dürfen Abschiede leben und lieben lernen.
Und damit tun wir uns so unglaublich schwer. Denn man bringt uns das nicht bei.
Wir kommen aus Familien, in denen Veränderungen als höchst bedrohlich gegolten haben.
Lieber den festen Arbeitsplatz als wirkliche Freude am Tun und Wirken.
Lieber klare Strukturen, die Sicherheit vermitteln, als zu viel Selbstverwirklichung.
Lieber äußere Sicherheit, als sich mit inneren Glaubenssätzen und übernommenen Mustern auseinanderzusetzen.
Und natürlich gibt und gab es in jedem Leben Abschiede. Aber diese wurden oftmals erduldet und ertragen, anstatt sie bewusst zu verarbeiten.
Und jetzt stehen wir – als eine der ersten Generationen, die bewusst hinschaut und hinspürt – da und wissen nicht so recht, wie wir mit den Veränderungen des Lebens bewusst und erhobenen Hauptes umgehen sollen.
Ganz besonders deutlich bekommen wir das zu spüren, wenn die eigenen Eltern älter werden und sterben.
Auch das passiert sehr häufig in diesen Jahren des Wandels.
Wir werden vom Leben gezwungen, all das, was wir bis dahin irgendwie mehr oder weniger gut verdrängen konnten, zu bearbeiten.
Abschied leben lernen – 3 Impulse
Wenn Du Dich in meinem Beitrag wieder erkennst, dann möchte ich Dir 3 Impulse an die Hand und ans Herz geben, die dazu beitragen können, Deine Zeit des Wandels noch bewusster und klarer zu erleben.
Denn darin sind wir Pionierinnen.
Wir sind jene Frauen, die die Möglichkeit und die Ressourcen haben, neu zu denken und zu fühlen. Altes aufzuarbeiten und loszulassen.
Nicht immer leicht, aber eine wunderbare Aufgabe der steten Weiterentwicklung des Geistes und der Seele.
Innehalten und wahrnehmen
Innehalten und wahrnehmen klingt so simpel und ist allgegenwärtig. Aber ganz ehrlich: Wie oft nimmst Du Dir Zeit, es wirklich zu praktizieren und folgende Fragen zu beantworten:
Welche Veränderungen erkennst Du körperlich und seelisch?
Womit hast Du Deine Schwierigkeiten?
Welchen Dingen trauerst Du nach?
Was berührt Dich an der momentanen Zeitqualität am meisten?
Kann es sein, dass Du in einer bestimmten früheren Lebensphase „feststeckst“ und den Wandel noch gar nicht wirklich bemerkt hast?
Zulassen, fließen lassen, loslassen
Der Satz „Es IST jetzt so!“ oder einfach „Es IST wie es IST“ ist einer der wichtigsten Sätze, wenn wir lernen wollen, Veränderung zu leben.
Wenn wir das verinnerlichen, brechen wir innere Widerstände, die wir oft jahrzehntelang aufgebaut haben und die uns auch von Außen immer wieder vermittelt werden.
Möglichst lang möglichst jung aussehen – Widerstand, wenn die ersten Falten sich zeigen.
Möglichst glücklich und immer gut drauf sein – Widerstand, wenn traurige Phasen und Schwere ins Leben Einzug halten.
Möglichst aktiv und fit und cool und so weiter…sein – Widerstand, wenn wir uns einfach so gar nicht danach fühlen.
Alles zuzulassen, was IST und ins Fließen zu bringen, ist eine der größten Aufgaben von uns Frauen heutzutage.
Es erfordert, dass wir uns gut kennen, uns in jeder Situation führen können und eine innere Haltung von Klarheit und daraus resultierender Weisheit einladen.
Klarheit und Weisheit einladen
Du kennst sicher die Herangehensweise, dass wir mit dem Alter weiser werden.
Weisheit ist so ein wunderschöner Begriff, aber leider gibt es heute sehr wenige Menschen, die sich ihrer Weisheit bewusst sind und die damit andere bereichern.
Lebensweisheit zu entwickeln ist etwas, auf das wir vor allem in der Zeit des Wandels zurückgreifen können.
Wir haben so viel erlebt. So viel erfahren. Und mit alldem können wir jetzt erhobenen Hauptes weitergehen.
Wir können all das unseren Kindern weitergeben und damit ihren Weg begleiten und bereichern.
Aber
dafür müssen wir sehr klar sein. Wir müssen glasklar erkennen können, wo wir uns schon wunderbar ent-wickelt haben und welche Prägungen und Herausforderungen wir noch zu meistern haben.
Letztendlich ist es doch das, was uns Menschen ausmacht. Der stetige Wandel. Werden und Vergehen. Abschied und Neubeginn.
Feiere Deine Zeit des Wandels erhobenen Hauptes!
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